Lieblingsstück Storchenschere

Lieblingsstück Storchenschere

Vom Wochenbett in den Handarbeitskorb


Unsere Omas kennen sie noch. Unsere Mütter vielleicht. Aber wir meistens nicht mehr. Die Storchenschere. Zeit, das gute Stück wieder ins Rampenlicht zu rücken. Denn die Storchenschere ist nicht irgendeine Schere.Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde es Brauch, frisch gebackenen Müttern eine silberne Klemme in Form eines Storches zu schenken. Als Glücksbringer und nützliches Utensil.

 Es wird auch gesagt, das Hebammen die stilvollen Klemmen unter der Geburt einsetzten.

Das Besondere an der Storchenschere ist die gelungene Umsetzung einer organischen Form, eines Tieres, in einen Haushaltsgegenstand. Als Mitte des 18. Jahrhunderts der Rokokostil aufkam, wurde der Symmetrie die Stirn geboten. Der Storch bot eine ideale Vorlage. Sein langer, gerader und spitzer Schnabel und die typische Haltung mit dem hoch aufgereckten Hals und Schnabel, ließen sich perfekt mit der Funktion einer Schere verbinden. Die Schraube wurde genau dort platziert, wo der Storch sein Auge hat.

Der Weg von der Klemme zur Schere war nicht weit. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts findet man die filigranen vergoldeten Scheren in den unterschiedlichsten Ausführungen und Größen. Mittlerweile werden sie nicht mehr zur Geburt verschenkt. Sie haben ihren Weg als Stick- oder Bastelscheren in unsere Handarbeitskörbe gefunden. Zu Recht. Ich möchte sie nicht missen. Naja, ehrlich gesagt habe ich sie gerade erst vermisst. Als ich das Foto für diesen Artikel machen wollte, war das schicke Teil spurlos verschwunden.



Doch vielleicht werde ich das nächste Mal diesen wunderschönen Glücksbringer verschenken, wenn der Klapperstorch mal wieder in unserem Kreis unterwegs war.

Kommentare

  1. Hi Valentins, ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir! Ich habe eine silberne Storchenschere und möchte sie nicht missen. Es ist meine allerliebste Handarbeitsschere.
    Durch Dich habe ich nun einiges über ihre Geschichte erfahren. Vielen Dank!
    Glg Biggi

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