Was Eltern wirklich brauchen

Was Eltern wirklich brauchen


Als wir im letzten Jahr Eltern wurden, fragten uns natürlich Freunde und Familie, was wir denn noch so brauchen könnten. Klar, da gibt es da so einiges, was werdende Eltern und das Kind benötigen. Von Babyartikeln bis hin zu kleinen Aufmerksamkeiten für uns war alles dabei, und wir waren und sind auch immer noch dankbar dafür. Aber es gibt eines, was wirklich alle Eltern noch dringender brauchen als Kuscheltiere, Baby-Badekram und Schnuffeltücher: Freunde. Wahre, treue Freunde.

Als ich Mama wurde, war ich trotz aller Vorfreude überrumpelt und überrascht von diesem neuen Leben mit Kind. Nicht nur vom neuen Tagesablauf, sondern wirklich schlichtweg von allem. Ein neues Leben zu schenken ist das größte Abenteuer des eigenen Lebens, und ein unglaubliches Geschenk. Trotzdem ist es nicht leicht, denn es ändert sich mit einem Schlag alles. Aus Zwei werden Drei, vielleicht zieht man um, die Arbeitssituation ändert sich. Die Prioritäten sowieso. Fast nichts ist mehr wie es war. Die ersten Wochen besuchte uns regelmäßig unsere wunderbare Hebamme. Doch irgendwann war die Zeit der Wochenbettbesuche vorbei und ich wusste nicht so richtig wohin mit mir, meinen neuen Gesprächsthemen und Fragen. Beim Rückbildungskurs begegnete ich anderen, die auch auf der Suche waren. Dort fand ich zwar niemanden, der irgendwie zu mir und meinen Einstellungen passte, aber schon allein das Gefühl, nicht allein zu sein tat unsagbar gut. 

Jemand sagte einmal zu mir, dass man wahre Freunde erst dann erkennt, wenn man ein Kind bekommt. Denn diese werden bleiben. Diese Aussage kann ich nur bestätigen, denn so einige unserer Freunde sehen wir seit der Geburt unseres Kindes nur noch, wenn wir förmlich um ein Treffen betteln. 

Vor allem Elternfreunde sind soooo wichtig. Denn egal wie viel ich auch lese und weiß, es tut so gut, einen anderen Menschen an meiner Seite zu haben der 
mir versichert: „Kenn ich, war bei uns auch so.“ Einen Freund zu haben, der weiß, wie sich durchgemachte Nächte anfühlen, und dass ein Abend auf dem Sofa einfach mal notwendiger ist als eine Party. Jemanden zu kennen der weiß: Wir sind keine Langweiler geworden, nur weil wir Kinder haben. Jemanden, mit dem man auf dem Sofa sitzen und über den ganz normalen Wahnsinn lachen kann. Hören, dass auch ein anderer Mensch mit der Wäsche nicht hinterher kommt. Sich gegenseitig unterstützen bei den schwierigen Aufgaben der Elternschaft, und sich gegenseitig ermutigen bei dem, was man tut.

Was Eltern wirklich brauchen sind andere Menschen. Und diese müssen nicht immer der gleichen Meinung sein. Es müssen Menschen sein, auf die man sich verlassen kann. Oft tut es gut Menschen zu treffen die anders sind, um einen neuen Blickwinkel einzubringen. Manchmal auch Menschen, die gar keine eigenen Kinder haben und gerade deswegen eine so wunderbare Bereicherung sein können. 

Wenn ihr Eltern etwas schenken wollt, schenkt ihnen bedingungslose Freundschaft. Lasst sie nicht allein, nur weil sich ihr Leben geändert hat. Bedingungslose Freundschaft wägt nicht ab, rechnet nicht den Nutzen aus. Sie ist einfach da, weil sie gut und richtig ist. 

Eure Valentina

Kommentare

Begleitet mich doch auf Instagram oder facebook