Gut, dass du da bist - Mamastolz und Wehmut


Gut, dass du da bist

Von Mamastolz und ein bisschen Wehmut

 
Auf dem einen Arm trage ich dich, mit dem anderen 3 Tüten voll mit Einkäufen. "Du gehst mit dem Kind zusammen einkaufen?", staunt die Nachbarin. "Aber klar", sage ich. Warum auch nicht. Du gehörst doch dazu. Und es macht dir Spaß. Klar ist das manchmal eine organisatorische Meisterleistung, aber wir beide bekommen das hin. Genau wie alles andere. 

Vor etwas mehr als einem Jahr wusste ich  noch nicht einmal, wie man ein Baby versorgt. Ein einjähriges Kind, das war damals eine ganz andere Welt für mich. Heute bin ich Expertin für Einjährige. Dank dir. :)
Während der Planungen für deinen ersten Geburtstag, dachte ich oft darüber nach, den Tag einfach allein mit dir und deinem Papa zu verbringen. Ohne Küchenchaos weil viel Besuch kommt, und ohne dich übermüdet ins Bett bringen zu müssen, weil dir alles zu viel wurde. Denn eigentlich gehört dieser Tag doch uns Dreien. Denn für uns ist dieser Tag ein Wunder. Mehr, als für alle anderen.

Ein Wunder, seit dein Papa und ich ungläubig auf den Schwangerschaftstest starrten,  der uns nur halbherzig mitteilen wollte, ob da jetzt ein kleiner Mensch wächst oder nicht. Und während wir überlegten, ob das jetzt zwei Striche sind oder nicht, warst du schon da. Die ganze Zeit.
Und seit ich dann sicher wusste, dass es dich gibt, machte ich mir Sorgen um dich. Obwohl ich dich ja eigentlich noch gar nicht kannte. Weil du von Anfang an ein Teil von mir warst. Ein Teil unserer Familie. Ich tat alles für dich und mich, damit es dir gut geht.

Jetzt wo ich weiß, wie du aussiehst wenn du lächelst oder ganz nachdenklich bist, kann ich mir genau vorstellen wie du in meinem Bauch zum ersten mal angeklopft hast, um zu sagen: "Hallo, hier bin ich. Und ich kann dich hören, Mama.". Ganz plötzlich kam es, während der Arbeit. Dieses Gefühl, als würde eine riesige Seifenblase im Bauch platzen. Deine kleine Hand, die mich knuffte.
Wie oft haben wir uns gefragt, wie du wohl aussehen wirst. Und heute ist es für deinen Papa und mich ganz klar, dass du so bist wie du bist. Und wir lieben dich über alles.

Und dann, warst du eines Tages da. Auf den Tag genau eine Woche nach deiner Geburt, während ich dich hielt und stillte und dich auf meinem Bauch schlafen ließ wurde mir klar, was das bedeutete: Das ist mein Sohn und der bleibt für immer! Hatte ich eine Vorstellung von dir gehabt? Eine Idee, wie es mit Dir sein würde? Ich weiß es nicht mehr und es spielt auch keine Rolle. Jede Vorstellung davon, wie es sein würde war von dem Moment an, in dem du mir in den Arm gelegt wurdest einfach weg. Denn plötzlich war alles genau so, wie es sein sollte. Du kannst nicht anders sein, als du bist. Du könntest kein anderes Kind sein. Du bist mein Sohn und ich liebe dich unheimlich sehr!


Ich bin so stolz auf dich. Was für ein weiter Weg war das, vom Baby zum Einjährigen. Was für eine wahnsinnige Leistung. Wieviele Herausforderungen, Erfahrungen, Abenteuer. Wie viele Sorgen, Ängste, Tränen, Freude, Liebe- wie viele Gefühle! Unvorstellbar, dass es mal eine Zeit gab, in der du noch nicht da warst. In der wir noch nicht einmal über dich nachdachten.

Ich bin natürlich immer ein bisschen wehmütig, wenn ich dich beobachte und feststelle, wie groß du geworden bist. Aber mehr als alles andere bin ich stolz und dankbar. Dankbar, dass du gesund bist und bei uns bist. Dankbar, dass du Schabernack treiben kannst und ich die Welt zusammen mit dir nochmal neu entdecken darf.

Gut, dass du da bist. Was wäre sonst wohl aus uns geworden? ;)

Deine Mama



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